Wir fördern JUNGDESIGN an der DESIGNGUT

Das JUNGDESIGN ist eine Plattform für innovative, nachhaltige und junge Designschaffende und Label: Hast du ein spannendes Produkt oder Projekt, das du einem breiten Publikum präsentieren möchtest? Braucht euer Label mehr Aufmerksamkeit? Wie sieht nachhaltiges Design in Zukunft aus? Zu welchen Themen, Materialien und Formen forschen Schweizer Designschaffende schon heute?

Mit der Plattform für nachhaltiges JUNGDESIGN wollen wir den Austausch fördern: zwischen den Designschaffenden untereinander, aber auch mit dem Publikum. Alle zwei Jahre erhalten rund 20 Jungdesigner:innen die Möglichkeit, sich kostenlos im Gewerbemuseum Winterthur zu präsentieren.

Gefragt ist alles, was visuell präsentierbar ist, wie Projekte, Prototypen, Produkte oder auch Social Designs, Abschlussarbeiten sowie innovative Studien. Der inhaltliche Fokus setzen wir in diesem Jahr auf die Zirkularität.

Die Designschaffenden und Label werden vom DESIGNGUT-Team, dem Gewerbemuseum Winterthur und unter Miteinbezug von Schweizer Designförderstellen ausgewählt. Wir setzen bei der Auswahl auf Design, Innovation und Nachhaltigkeit. Jung definieren wir wie folgt: maximal 2-jähriges Label oder maximal 5 Jahre nach Abschluss einer Designausbildung.


Rückblick 2023: Unsere Gewinner:innen

Preis «Idee»: Vitreous von Patricia Kindler
Preis «Produkt»: Obru Nisthilfen von Agnes Eklund
Publikumspreis: Crayon, Silja Fleischli / Luca Maibach
Alle Gewinner:innen und die Jury

Impressionen von der Jugdesign aus dem Jahr 2021.
Werbevideo für die Anmeldungen der Jungdesigner:innen 2023.


JUNGDESIGNER:INNEN 2023

ALL-IN

Wer kann ein Produkt benutzen? Entscheidungen im Designprozess bestimmen, wie inklusiv ein Entwurf wird. «all-in» liefert konkrete Ansätze für die Umsetzung von inklusivem Design. Bestehend aus einem Kartenset mit 66 Karten zeigt «all-in» Designer*innen das breite Spektrum an Bedürfnissen der Nutzer*innen auf. Eine Website (inclusivedesign.ch) macht die Karten digital zugänglich und bietet weiteres nützliches Wissen zu inklusivem Design.

Das Projekt entstand im Rahmen der Bachelorarbeit an der ZHdK.

Leonie Wetter

AQUAK

Die ökologische Alternative zu herkömmlichen, kurzlebigen Kunststoff-Schwimmlernhilfen. Die Fasern des Baumwollstoffs quellen im Wasser auf und schaffen eine luftdichte Barriere. Einfach Luft durch die Öffnung einlassen, Rollverschluss schließen – die Luft hält im Inneren. Die Schwimmlernhilfe fördert eine optimale Körperhaltung zum Schwimmenlernen und fühlt sich äußerst angenehm an. Die Schlinge bietet Kontrolle und Aufhängungsmöglichkeit. "Aquak" – Die ergonomische Schwimmlernhilfe für ein naturnahes Schwimmenlernen.

Hergestellt im Atelier der Arche Burgdorf von Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen. 

Recha Eliezer


ATELIER PAVILLON

Der Atelier Pavillon ist ein Experiment in gestalterischer Nachhaltigkeit. Welche Art von Raum kann über einen möglichst langen Zeitraum vielfältig genutzt werden? Ein Raum, um zurückgezogen eine Doktorarbeit zu schreiben? Eine Velo-Werkstatt? Ein Näh-Atelier? Als Prototyp, weit man mit den Kriterien Nachhaltigkeit, Eigenbau, Selbstfinanzierung und Ästhetischen Anforderungen gehen kann, sind alle Materialien so lokal wie möglich produziert.

Eliane Windlin

BACKKORK

„Backkork“ erprobt alternative Herstellungsverfahren von Kork und beschreitet neue Wege in seiner nachhaltigen Verarbeitung. Der recyclierte Werkstoff wird als Monomaterial, also ohne die Zugabe von Kunstharz, und unter Berücksichtigung der Plastizität direkt in die Endform verarbeitet. Es entsteht eine neuartige Materialsemantik. Die Sitz-Boje widerspiegelt in seiner Multifunktionalität die Wandelbarkeit des Materials im Wasser und an Land.

Mario Gut


CRAYON

Bei Crayon handelt es sich um einen Hocker für Kinder, der im Rahmen einer Semesterarbeit entstanden ist. Der Hocker wurde für den Einsatz in Grundschulen konzipiert. Die Gestaltung von Crayon wurde von der charakteristischen Form klassischer Farbstifte inspiriert. Die Form und die symmetrische Sitzfläche ermöglichen ein gleichförmiges oder versetztes Stapeln der Hocker. Die Hocker sollen in verschiedenen Farben erhältlich sein. Produziert aus rezykliertem Polypropylen (Monomaterial) im Spritzgussverfahren.

Silja Fleischli / Luca Maibach

EPHEMER 

Das Projekt «EPHEMER» ist eine tiefgründige Auseinandersetzung mit den gegebenen Strukturen unserer Konsumgesellschaft und der Position als Objektdesigner. Welche Wirkungsradien hat Design? Mit dieser Frage beschäftigt sich Stefan Hensel während seiner Bachelorarbeit an der HSLU. Design muss in seinen Augen nicht nur den konventionellen Bedingungen folgen, sondern kann auch als eine Form von Ausdruck mit kritischem Vermittlungscharakter gelesen werden.

Stefan Hensel


HILO

Kinder erkunden ihre Umwelt mit allen Sinnen und entwickeln dabei Fähigkeiten. Das junge Label hilo legt den Fokus auf haptische und optische Erlebnisse für Kleinkinder. Die textile Spielwelt besteht aus Einzelobjekten – gefertigt aus textilem Restmaterial aus der Industrie – die beliebig zusammengesetzt werden können und individuelle Welten entstehen lassen. Neben verschiedenen Eindrücken kommt das Kind auch mit dem textilen Handwerk in Kontakt.

Stephanie Meier

LAST – CIRCULAR SKATESHOE

Höher, schneller, weiter: Skateboarden in seiner Essenz. Heute stellt es Athlet*innen und ihre Ausrüstung vor immense Herausforderungen. Der "Last" Skateschuh bietet ergonomischen Schutz, mit Fersendämpfung und Druckverteilung durch ein Performanceboard, um Kräfte zu absorbieren. Alle Komponenten zielen auf Leistungssteigerung und Langlebigkeit ab. Der Schuh besteht aus recycelbarem thermoplastischem Elastomer (TPE) und ist als Ganzes recycelbar, sowohl für das 3D-gestrickte Obermaterial als auch die gesamte Sohle.

Stephan Herger / Eric Schneider


LIRO

Das autonome Logistikfahrzeug LIRO verzichtet gänzlich auf die chemische Energiespeicherung. Ein integrierter Schwungradspeicher speichert die zum Betrieb notwendige Energie in Form von kinetischer Rotationsenergie ab. Somit werden zur Energiespeicherung keine seltenen Ressourcen wie Lithium oder Kobalt verwendet. LIRO kann mit ausklappbaren Hubarmen Lasten anheben, senken und diese zum Transport kompakt auf der Fahrzeugoberseite platzieren.

Sebastian Aellig

LYNX

Angesichts des wachsenden Interesses am Outdoor-Sport soll die Verwendung von nachhaltigen Materialien in der Branche gefördert werden. Das Projekt befasst sich mit der Entwicklung eines Sheltersystems, welches die Vorteile eines Trekkingzeltes mit den Eigenschaften eines Zeltes aus natürlichen Materialien kombiniert. Im Zentrum des Systems stehen die multifunktionale Anwendung, einfache Reparierbarkeit und modulare Erweiterungsmöglichkeit.

Dominic Krucker


MANIFATTURA – MINIMALE

Die Möglichkeit, von der Industrie produzierte Abfälle zu sammeln und sie zu neuen Produkten umzuarbeiten, ist die heutige Realität in der Disziplin Design. In Zusammenarbeit mit der Tessiner Firma Rogica sa konnte ich Textilabfälle aus deren Sonnensegelproduktion erhalten. Diese Arbeit unterstreicht die Nachhaltigkeit, den Wert und das Wesen des Konzepts «weniger ist mehr» für eine sparsame, handwerkliche Produktion.

Gaia Leonardi

MO·NO-

Zuerst die Frage: Wo fängt Sex an und wo hört Sex auf? Unklar. Für Sie* oder Ihn*? Völlig irrelevant. Ist Sextoy der richtige Begriff? Nun Sextoy hin oder her, es ist ein Auflegevibrator mit penetrativem Element. Der Bulletvibrator im Inneren ist herausnehmbar und kann in Zukunft für weitere Toys genutzt werden. Zudem liefert das Toy durch sein Monomaterial einen ökologischen Ansatz. Entdecke mit «mo·no-» deinen, einen oder mehrere Körper. (Formalästhetisch inspiriert vom Nike Schuh ISPA Link Axis)

Louis Scheurer / Noemi Planzer


MONO – der Rucksack aus nur einem Material

Mit dem Rucksack MONO kreiert Julia Vegh ein Bewusstsein für das kreislauffähige, nachhaltige Design. Aus alten Fischernetzen wird der Rohstoff Polyamid PA-6 rezykliert und neu aufbereitet. Das Material ist vielseitig einsetzbar, sodass alle Elemente des Rucksacks inkl. Stoff, Faden, Reissverschluss und Stützmaterial daraus hergestellt sind. Im Gegensatz zu herkömmlichen Rucksäcken kann MONO eines Tages problemlos zerlegt und rezykliert werden.

Julia Vegh

NEUNOI - Sneaker

Kinderfüsse wachsen schnell und mit ihnen der Berg weggeworfener Schuhe. «NEUNOI», der umweltfreundliche Sneaker, ist für Kinder im Abonnement erhältlich. Die Sohle lässt sich austauschen und ist biologisch abbaubar. Gestaltet, um repariert zu werden, verändert sich das Aussehen laufend – so wird aus gebraucht spielerisch immer wieder noi. Gemeinsam mit Kindern entwickelt, besticht NEUNOI durch zielgruppenfreundliche Details.

Narada Zürrer / Thibaut Wenger


OBRU - Nisthilfen an Betonbrücken

Vielerorts erschweren moderne Bauweisen die Lebensbedingungen von Vögeln, die seit Jahrhunderten auf menschliche Architektur angewiesen sind. Die Nisthilfe «Obru» bietet an Betonbrücken neuen Unterschlupf. Die bereits vorhandenen Schalungslöcher dienen als Befestigung. «Obru» nutzt die bebaute Landschaft, um Lebensraum für gefährdete Arten zu schaffen.

Agnes Eklund

SUNNY SIDE UP

Sonnenstrahlen als Energiequelle zu verwenden, gewinnt immer mehr an Relevanz. Photovoltaik-Module bieten das Potential, als Gestaltungsfläche eingesetzt und durch Bemusterung zu einem Blickfang zu werden. Meine Arbeit zeigt in Form einer Musterkollektion Vorschläge für die Verwendung von farbiger Photovoltaik auf Dächern. Die vielfältigen Entwürfe spielen mit der optischen Täuschung und können eine Integration bis zu einer Irritation erzielen.

Laura Schor


TYP A

Aushubmaterial ist mit 40 - 60 Millionen Tonnen jährlich der grösste Materialstrom der Schweiz, wovon ein beachtlicher Teil deponiert wird. In der gestalterischen Auseinandersetzung ist eine Serie von Hockern aus Stampflehm entstanden. Das Aushubmaterial - eine Mischung aus Lehm, Kies und Sand - stammt von verschiedenen Baustellen aus der Umgebung. Durch das Stampflehmverfahren wird der Hocker zum Stempel, der die Beschaffenheit des Bodens vor Ort im Objekt aufnimmt.

Silvana Emmenegger

VITREOUS

Die Idee von vitreous ist die Wiederverwendung von Sanitärkeramik als wertvoller Werkstoff, welcher heute im Bauschutt gedowncycelt oder deponiert wird. In einer gestalterischen Materialforschung wurden drei Verfahren und Objektkategorien entwickelt, welche das Potenzial dieses hochwertigen Materials demonstrieren. Durch einen Brand und der Zugabe von Altglas verschmilzt der Keramikbruch aus alten WC und Lavabos zu einem kreislauffähigen Material.

Patricia Kindler


VNC – Visual Noise Cancelling

Das Projekt befasst sich mit visueller und zeitweiliger Intimität im geteilten Wohn- und Arbeitsraum. Der Raumteiler ermöglicht eine flexible Zonierung für ein bedürfnis-orientiertes Wohnen und Arbeiten. Es ergibt sich ein Dahinter und ein Davor, ohne dem Raum das Tageslicht zu nehmen. Das Objekt ist auf die gewünschte Wohnraumhöhe einstellbar und wird durch die flexiblen Eschenholzbögen zwischen Decke und Boden eingespannt.

Nils Rolli

ZIRKULÄRES SOFA MO

Die Typologie Sofa ist materialintensiv und erdölbasiert. Ihre Gestalt widerspiegelt sowohl die Vorstellung von Sitzkomfort als auch eine mentale Bequemlichkeit – synthetischer Schaum ist bequem, Alternativen unbequem. Das Sofa mo steht für eine zirkuläre Gestaltung. Als langlebige Alternative, erleichtert sein reduzierter Aufbau Reparatur, Neubezug und das Zurückführen in die Kreisläufe. Das Polster besteht aus lokaler Schafwolle und Arve.

Jeanne Blatter



HERZLICHEN DANK!

Die Plattform nachhaltiges JUNGDESIGN ist möglich dank der Partnerschaft mit dem Gewerbemuseum Winterthur und dem Designforum Winterthur sowie der freundlichen Unterstützung durch die IKEA Stiftung Schweiz, die Johann Jacob Rieter Stiftung und die Lienhard Stiftung.

> Alle Informationen zum JD 2021 findest du hier.
> Alle Informationen zur ersten Plattform nachhaltiges JD 2019 findest du hier.